Ökonomische Fülle denken und machen

Viele Krisenphänomene der Gegenwart – darunter die Klima- und Biodiversitätskrise, existenzielle Armut und eine politische Grundstimmung der Ohnmacht – haben mit unserer Wirtschaftsweise zu tun. Diese ist keine natürliche Notwendigkeit, sondern menschengemacht.

Zu einer zentralen sozialwissenschaftlichen Aufgabe wird vor diesem Hintergrund ein Verständnis der Rolle ökonomischen Wissens in gesellschaftlichen Transformationsprozessen. Neben einer kritischen Reflexion standardökonomischer Ansätze steht die Auseinandersetzung mit der Fülle bereits bestehender und möglicher Ökonomien im Zentrum: etwa in Form von Organisations- und Produktionsformen oder von zukunftsfähigen Zielbildern des Wirtschaftens und entsprechenden Transformationspfaden. Dieses Verständnis muss in demokratische, öffentliche Prozesse eingehen, in denen ein Gutes Leben für alle verhandelt und realisiert wird.

Als Wissenschaftler:innen sind wir unvermeidbar Teil dieses öffentlichen Prozesses und insofern immer positioniert. Unser Handeln oder Nicht-Handeln macht immer einen Unterschied. Diese Wirkungen zu verstehen heißt, wissenschaftliche Praxis prinzipiell verantworten zu können.

Aktuelle Veröffentlichung

Schlaile, Michael; Hector, Veronica; Peters, Luis; Bäuerle, Lukas; Smith, Beth; Hilt; Annette; Graupe; Silja (2024): Innovation Amidst Turmoil: A SenseMaker Study of Managerial Responses to the COVID-19 Crisis in Germany. In: Journal of Innovation Economics and Management 43(1), 285-318. Online hier.

Termine

  • 26. März 2024, 11:00 Uhr: Coping with disruptions (differently). Ergebnisse einer empirischen Studie zu Management-Entscheidungen während der COVID19-Pandemie. Vortrag im Research Seminar des Instituts für die Gesamtanalyse der Wirtschaft (ICAE) an der JKU Linz.